Südtiroler Siedlung Hasensprung
Während des Zweiten Weltkriegs entstand zwischen Bludenz und Nüziders eine neue Siedlung – die bis heute so bezeichnete „Südtiroler Siedlung“. Ihre Entwicklung spiegelt die Wirren der Geschichte des 20. Jahrhunderts wider.
In Südtirol wird mit „Option“ jene Zeit zwischen 1939 und 1945 beschrieben, in der die deutschsprachigen Südtiroler als „Optanten“ ins Deutsche Reich auswanderten oder als „Dableiber“ Sprache und Kultur aufgeben mussten.
Für die Zuwanderer musste Wohnraum geschaffen werden – amtlich bezeichnet als „Sondermaßnahme Südtirol“. Obwohl in Bludenz in jener Zeit größte Wohnungsknappheit herrschte, gestaltete sich die Suche nach einem Standort als langwierig.
Ab 1940 wurde die Umsetzung des Siedlungsbaues relativ überraschend im Bereich des „Antoniuswäldle“ zwischen Bludenz und Nüziders in Angriff genommen. Die Statistik der neu bezogenen Wohnungen im Jahr 1945 zeigt auf, dass die Südtiroler Siedlung eigentlich keine Siedlung der Südtiroler war. Die Umsiedler stellten nämlich nur knapp 25 Prozent der Bewohner. Dennoch wurde die Siedlung nach ihnen benannt, obwohl sie vielmehr eine „Beamtensiedlung“ darstellte.
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